Auskünfte über Bauunternehmen: SCHUFA will Bonitätscheck für Privatkunden

744px-Schufa_LogoDie SCHUFA will Auskünfte für Verbraucher entwickeln: Diese sollen sich künftig über die Zahlungsmoral von Unternehmen erkundigen und dadurch Verluste z. B. beim Hausbau vermeiden können. Das Interesse von Verbrauchern an den Leistungen von Deutschlands größter Auskunftei wächst bereits jetzt.

Der SCHUFA-Vorstandsvorsitzende Konrad Freytag sagte gegenüber dem „Handelsblatt“, die Auskunftei wolle sich „stärker in Richtung Privatkunden öffnen“. Diese können in der Zukunft womöglich konkrete Informationen über Unternehmen einholen. Relevant sind Informationen zu Bonität und Kreditwürdigkeit z. B. beim Hausbau oder bei größeren Renovierungsarbeiten. Verlangt das Unternehmen Vorkasse und wird es anschließend insolvent, können Verbraucher in existenzielle Nöte geraten.

Privatkunden zeigen Interesse an „Bonitätsprodukten“

Zum Angebot der SCHUFA gehören bereits heute Leistungen für Privatkunden. Zum einen können diese gegen Entgelt eine komfortablere, über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehende Selbstauskunft beantragen, die über das Portal www.meineschufa.de in Echtzeit aktualisiert wird und jederzeit zugänglich ist. Zum anderen bietet die Auskunftei mit „IdentSafe“ ein Produkt gegen Identitätsmissbrauch an.

Das Interesse an „Bonitätsprodukten“ scheint vorhanden: Freytag zufolge verdoppelte sich die Anzahl der Privatkunden in den vergangenen drei Jahren auf 1,60 Millionen. Angesichts von Datensätzen zu mehr als 66 Millionen Personen und vier Millionen Unternehmen erscheint das Privatkundengeschäft als Markt mit Potenzial, das auch Freytag gerne heben möchte ohne Interessenskonflikte auf den Plan zu rufen: „Wir wollen der Schutzpatron für die Wirtschaft sein, aber eben auch für Privatpersonen“.

SCHUFA bleibt primär ihren Vertragspartnern verpflichtet

Dass die Auskunftei auch in Zukunft primär ihren Vertragspartnern verpflichtet sein und das Privatkundengeschäft allenfalls als Ergänzung verstehen wird ergibt sich bereits aus der Eigentümerstruktur der Wiesbadener Holding: Mehr als 85 Prozent der Anteile sind in den Händen von Banken und Sparkassen, die restlichen Teile gehören Handels- und anderen Unternehmen.

Die SCHUFA ist die für Verbraucher relevanteste Wirtschaftsauskunftei auf dem deutschen Markt, während der Konkurrenz Creditreform bei Anfragen zu Unternehmen vorn liegt. Rund neun Prozent der bei der SCHUFA bekannten Privatpersonen verzeichnen so genannte Negativmerkmale: Diese entstehen bei Zahlungsrückständen und können den Abschluss von Verträgen (Kredite, Telekommunikation, Leasing) ganz wesentlich erschweren.

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